Einführung In der Welt des Tradings ist der schnelle Einstieg in echte Märkte verlockend. Doch bevor Anfänger echtes...
Moneymanagement
Moneymanagement
Einleitung
Moneymanagement ist ein entscheidender Aspekt beim Trading, der festlegt, wie Risiken gesteuert und Kapital effektiv eingesetzt wird. Ziel des Moneymanagements ist es, das Risiko zu minimieren und gleichzeitig das Potenzial für angemessene Renditen zu maximieren. Gutes Moneymanagement hilft Tradern, ihr Handelskapital über längere Zeit zu erhalten und zu vermehren, indem es Regeln für die Handelsgröße, Verlustgrenzen und Gewinnziele vorgibt. Es schützt Trader davor, durch emotionale Entscheidungen oder ungünstige Marktbedingungen übermäßige Verluste zu erleiden.
Das Demokonto
In der Welt des Tradings wird oft die Nutzung von Demokonten als risikofreie Trainingsmethode für Neutrader beworben. Diese Konten simulieren reale Handelsumgebungen mit virtuellem Geld, was bedeutet, dass keine echten finanziellen Verluste entstehen. Der erfolgreiche Handel mit einem Demokonto ist oft die missverstandene Annahme, dass Erfolge in einem Demokonto direkt auf reale Handelssituationen übertragbar sind. In Wirklichkeit können sich Trader in Demokonten ein falsches Sicherheitsgefühl aneignen, da emotionale Aspekte wie Angst und Gier, die in realen Trading-Szenarien präsent sind, im Demokontohandel fehlen. Dies kann zu übermäßigem Risiko und unvorbereiteten Entscheidungen im realen Handel führen. Dennoch eignen sich Demokonten, um Strategien aus zu probieren.
Psychologie und die richtige Positionsgröße
Die Psychologie spielt eine entscheidende Rolle beim Trading, da emotionale Entscheidungen oft zu suboptimalen Handelsresultaten führen können. Die richtige Positionsgröße zu wählen, ist ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements, der hilft, emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden. Es geht darum, den Betrag zu bestimmen, den ein Trader bereit ist, bei einem einzelnen Trade zu riskieren. Dies sollte ein kleiner Prozentsatz des Gesamtkapitals sein, typischerweise zwischen 1% und 2%, um das Risiko zu minimieren und das Trading-Kapital langfristig zu schützen.
Das Trading besteht zu rund 30% aus Handwerk und 70% Psychologie. Das Handwerk lässt sich mit Kursen wie diesem hier erlernen. Die Psychologie auf s Trading abzustimmen ist ein größerer Aufwand. Hier sind vor allem Coachings sinnvoll, wobei ein Trader ein 1 zu 1 Mentoring erhält und die einzelnen Trades besprochen werden. In diesem Zusammenhang empfehle ich auch, ein Tradingtagebuch zu führen. Dieses gibt es mittlerweile auch elektronisch und wird auch mit den Emotionen, die bei jedem Trade vorliegen gefüllt.
Die Psyche ist das größte Hindernis, um langfristig erfolgreich zu sein. Es gibt ein paar Möglichkeiten, die Psyche weitestgehend aus dem Trading heraus zu nehmen:
1. Vor dem Trade schon SL und TP setzen und nicht mehr verändern
2. Feste Zeitvorgaben, wenn man sich entscheidet, den Trade z.B. nur eine Stunde offen zu halten, diese Stunde auch einhalten
3. Automatische Handelssysteme (Bots), gehe ich später noch genauer drauf ein
Positionsgröße richtig bestimmen
Die richtige Bestimmung der Positionsgröße ist entscheidend für effektives Risikomanagement im Trading. Um die Positionsgröße richtig zu bestimmen, sollten Trader den Prozentsatz ihres Gesamtkapitals festlegen, den sie bereit sind, bei einem einzelnen Trade zu riskieren. Dieser Betrag, oft zwischen 1% und 2% des Trading-Kapitals, wird dann verwendet, um die Größe der Handelsposition basierend auf dem Stop-Loss-Abstand zu kalkulieren. Dies bedeutet, dass die Positionsgröße so angepasst wird, dass der potenzielle Verlust bei Erreichen des Stop-Losses diesem festgelegten Risikobetrag entspricht. Dadurch wird sichergestellt, dass Verluste kontrolliert bleiben und das Kapital über mehrere Trades hinweg geschützt wird.
Beispiel: Nehmen wir an, Sie haben ein Handelskonto mit einem Guthaben von 10.000 Euro. Sie entscheiden sich, dass Sie bereit sind, maximal 1% Ihres Kapitals pro Trade zu riskieren. Das bedeutet, Ihr Risiko pro Trade beträgt 100 Euro.
Angenommen, Sie möchten eine Aktie kaufen, die derzeit bei 50 Euro gehandelt wird. Sie setzen Ihren Stop-Loss bei 48 Euro, also 2 Euro unter Ihrem Kaufpreis. Die Berechnung Ihrer Positionsgröße sieht dann so aus:
Risiko pro Trade / Stop-Loss-Abstand = Positionsgröße 100 Euro / 2 Euro = 50 Aktien
Sie sollten also 50 Aktien dieser Aktie kaufen, um sicherzustellen, dass Ihr Verlust nicht mehr als 100 Euro beträgt, falls der Stop-Loss ausgelöst wird.
Das CRV
CRV (Chance-Risiko-Verhältnis) ist ein wichtiges Konzept im Trading, das dazu dient, das potenzielle Risiko eines Trades im Verhältnis zu dessen potenziellem Gewinn zu bewerten. Das CRV wird berechnet, indem der erwartete Gewinn durch den möglichen Verlust geteilt wird. Ein CRV von 2:1 bedeutet beispielsweise, dass für jeden potenziellen Verlust von 1 Euro ein Gewinn von 2 Euro erwartet wird. Dies hilft Tradern, fundierte Entscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass die Trades ein günstiges Risiko-Gewinn-Verhältnis aufweisen.
Beispiel für ein 2:1 CRV:
Würde ich hier jetzt eine Short Trade platzieren und den Stopp Loss bei 17307 Punkte legen und darauf spekulieren, dass der Kurs auf 17005 Punkte herunter kommt, wäre das CRV bei knapp 2:1. Anders ausgedrückt, ich hätte die Chance, das Doppelte von meinem Risiko zu Gewinnen.
Die Trefferquote
Die Trefferquote im Trading misst die Anzahl der erfolgreichen Trades im Verhältnis zur Gesamtanzahl der durchgeführten Trades. Sie wird oft in Prozent ausgedrückt und ist ein wichtiger Indikator für die Effektivität einer Handelsstrategie. Eine hohe Trefferquote bedeutet, dass ein großer Anteil der Trades profitabel war. Jedoch sollte die Trefferquote immer in Kombination mit anderen Kennzahlen wie dem Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) und dem durchschnittlichen Gewinn bzw. Verlust pro Trade betrachtet werden, um ein vollständiges Bild der Handelsleistung zu erhalten.
Die Trefferquote und das CRV bestimmen als einzige Parameter den Erfolg eines Traders.
Beispielberechnungen für Trefferquote und CRV
- Trefferquote:
- Angenommen, Sie haben insgesamt 100 Trades durchgeführt und 60 davon waren erfolgreich.
- Die Trefferquote berechnet sich wie folgt:
Trefferquote = Anzahl erfolgreicher Trades / Gesamtanzahl der Trades × 100
Trefferquote= 60 / 100 × 100 = 60%
- Chance-Risiko-Verhältnis (CRV):
- Der durchschnittliche Gewinn der erfolgreichen Trades ist angenommen bei 200 Euro.
- Der durchschnittliche Verlust der nicht erfolgreichen Trades sind 100 Euro.
- Das CRV berechnet sich wie folgt:
CRV = Durchschnittlicher Gewinn pro Gewinntrade / Durchschnittlicher Verlust pro Verlusttrade
CRV = 200 / 100 = 2.0
- Erwartungswert (Gewinn pro Trade):
- Der Erwartungswert ist der durchschnittliche erwartete Gewinn oder Verlust pro Trade und berechnet sich wie folgt:
Erwartungswert = (erfolgreiche Trades × durchschnittlicher Gewinn) − (nicht erfolgreiche Trades × durchschnittlicher Verlust) / gesamt Trades
Erwartungswert = (60 × 200) − (40 × 100) / 100 = 8000
Diese Werte geben Ihnen einen Einblick, wie effektiv Ihre Handelsstrategie ist. Eine Trefferquote von 60% mit einem CRV von 2.0 zeigt, dass Ihre Strategie potenziell profitabel ist, solange das CRV konsequent über 1 liegt und die Trefferquote stabil bleibt.
Warum Trading langweilig ist
Der Ausdruck, dass Trading langweilig ist, mag auf den ersten Blick überraschend klingen, besonders in einer Welt, die oft von der Aufregung um schnelle Gewinne und dynamische Marktbewegungen geprägt ist. Jedoch steckt hinter dieser Aussage eine tiefere Wahrheit über die Disziplin und die mentalen Anforderungen des erfolgreichen Tradings.
Rationalität über Emotion
Trading sollte nicht durch Emotionen getrieben sein. Erfolgreiche Trader folgen einem festgelegten Plan und strengen Regeln, anstatt auf "Bauchgefühle" zu reagieren oder sich von der Aufregung des Augenblicks mitreißen zu lassen. Ein methodischer und systematischer Ansatz reduziert das Risiko impulsiver Entscheidungen, die das Kapital gefährden können.
Konsistenz ist der Schlüssel
Langweiliges Trading bedeutet oft, dass Sie einem bewährten System folgen, das wiederholbar und zuverlässig ist. Dies schließt das ständige Suchen nach neuen Strategien oder das häufige Wechseln des Ansatzes aus, was oft mehr Stress und Unsicherheit mit sich bringt, als es an Wert bietet. Konsistenz in der Anwendung Ihrer Strategie ist entscheidend, um langfristig profitabel zu sein.
Vermeidung von Überhandel
Wenn Trading aufregend wird, besteht oft die Gefahr des Überhandels (Overtrading), bei dem zu viele oder zu riskante Positionen eingegangen werden. Langweiliges Trading bedeutet, dass Sie nur handeln, wenn wirklich gute Chancen gemäß Ihrer Analyse und Strategie bestehen. Dies hilft, das Risiko zu managen und Kapitalerhalt zu priorisieren.
Psychologische Stabilität
Ein emotionsgeladenes Trading kann psychologisch belastend sein und zu Erschöpfung führen. Ein gleichmäßiger, als langweilig empfundener Handelsansatz hilft dabei, mental stabil zu bleiben, was wiederum zu besserem Entscheidungsvermögen führt.
Zusammenfassung
Letztlich ist die Idee, dass Trading langweilig sein muss, eine Erinnerung daran, dass erfolgreicher Handel mehr mit Disziplin und Konsistenz zu tun hat als mit der Suche nach Aufregung. Die besten Trader sind oft diejenigen, die ihre Emotionen im Griff haben und ihre Handelspläne methodisch umsetzen. Dies führt zu nachhaltiger Leistung, anstatt kurzfristigen Erfolgen, die schwer zu wiederholen sind.